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Kunstschmankerl in München: Zimmergalerie Gierig zeigt zwei Österreicher

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Wie fühlt sich Kunst an? Und wie wirken Kunstobjekte in den eigenen vier Wänden? Vor gut einem Jahr startete die Zimmergalerie Gierig im Münchner Glockenbach mit einer temporären Zimmergalerie, finden Vernissagen und Kunstrundgänge in der privaten Wohnung des Zimmergaleristen Rauno Gierig statt. Das Pilotprojekt ‘Kunst außerhalb der gewohnten Museumsatmosphäre und frei von Kunstlicht zu spüren und so zu sehen, wie sie später auch beim Sammler im wohnlichen Ambiente wirken’ wurde angenommen. Die neue Doppelausstellung zeigt zwei österreichische Künstler, welche zur Vernissage am 24. Juli 2014 (19.30 Uhr) anwesend sein werden.

Gierig-Kunstprojekte-Doppelausstellung

Begegnungen mit dem menschlichen Körper innerhalb einer dialogischen Doppelausstellung zwischen dem Maler und Zeichner Erich Smodics und dem Bildhauer Herbert Albrecht erwartet Kunstinteressierte.

Mit der aktuellen Ausstellung wird der traditionelle Gedanke von Gierig Kunstprojekte weitergeführt. Wie bereits bei den vorherigen Doppelausstellungen besteht zwischen den beiden Künstlern eine innere Struktur, denn es verbindet sie nicht nur die gleiche Heimat und die Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper, man findet bei Albrecht – neben der Bildhauerei – malerische Ansätze, sowie bei Smodics bildhauerische Arbeiten. Die Künstler werden zur Vernissage anwesend sein.

Erich Smodics (*4.2.1941 in Bregenz): Die Kunst des Österreichischen Malers bewegt sich inmitten des schroffen Wiener Naturalismus und Magischen Realismus, die zudem von der Kunst der Renaissance und Manierismus geprägt wird. Das innere Verlangen, eigene Motive zu kreieren, veranlasst den Künstler, sich der Körperlichkeit als Formproblem und die Verfremdung des Körpers als Formstudie zu widmen. Entsprechend der Kunst von Max Beckmann oder Otto Dix lassen sich in seinem expressiven Stil kritische Themen wie menschliche Ängste und Unsicherheiten erkennen. Seine Körperstudien – ob sitzend, liegend oder stützend – werden u.a. mit schwerem Graphitstift, Rötelkreide oder Radierungen auf unterschiedliche und teils parallel verlaufenden Arbeitsweisen gefertigt. Neben dem Körper nimmt die Darstellung des Torsos eine entscheidende Rolle ein. Der Torso kann aus allegorischer Sicht als Teilstück Vanitas-Symbol sein. Betrachtet man es als Teil von einem Ganzen, steht es für Leben. Demnach erscheinen die Figuren als Universalparabel, sie sind Smodics absolute Obsession. In all seinen Werken steht zunächst – insbesondere aufgrund seiner Formsicherheit – der ästhetische Eindruck im Vordergrund. Bei intensiverer Auseinandersetzung wie die skeptische Weltansicht Smodics spürbar, indem seine Malerei – in ihrer formalen Ganzheit – zu Sinnbildern für Verfall, Bloßlegung und Tod, für menschliches Leben werden. Smodics ist seit 1971 autodidaktischer Maler, Graphiker und Bildhauer in Voralberg tätig. Seit vielen Jahren verbindet Timm Gierig und der Künstler eine enge Freundschaft.

Herbert Albrecht (*07.02.1927 in Au / Bregenzerwald): Der Bildhauer ‘begegnet’ der menschlichen Figur auf eine ganz andere Weise, wie sie Smodics erlebt. In seinem Werk lässt sich die Entwicklung vom Historismus über die Moderne bis zu deren Überwindung in Pop Art, Informel und Neuen Realismus konstatieren. Albrecht konzentriert sich in seinen Arbeiten insbesondere auf die menschliche Figur und deren „Kopf“, den er aus Materialien von Marmor bis Bronze fertigt. Eine Anlehnung an den Kubismus taucht in Albrechts Werk insofern auf, dass seine Plastiken ausschließlich aus Fragmenten realisiert werden. Der Künstler beharrt auf eine physische Präsenz und eine materielle Spürbarkeit von Plastik – egal wie jene geformt ist – was sich als Eigenschaften von klassischen und vorklassischen Skulpturen charakterisieren lässt. Albrecht gehört zu den wichtigen Pionieren der modernen Plastik der Nachkriegszeit in Österreich. Er lebt und arbeitet freischaffend. Seine Arbeiten befinden sich in Museen und Galerien in Wien, Salzburg und Frankfurt am Main. Zahlreiche Großplastiken zieren den öffentlichen Raum.

Die Vernissage beginnt am 24. Juli um 19.30h. Der renommierte Galerist Timm Gierig und die anwesenden Künstler werden durch die Werke der Künstler führen.

Die Zimmergalerie Gierig befindet sich in der Fraunhoferstraße 25 in München. Der Besuch ist Samstags und nach persönlicher Vereinbarung unter Tel. +49 151 62820511 oder unter kunstprojekte@gierig.net möglich.

In diesem Jahr zeigt die Zimmergalerie neben etablierten Positionen auch wieder junge Künstler – darunter insbesondere Studierende der Münchner Akademie der Bildenden Künste – die im Rahmen eines vielfältigen Potpourris präsentiert werden. Die Sonderausstellung wird im Oktober 2014 in München stattfinden.


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